Windows XP und SATA Festplatten





 

Windows XP ist inzwischen ja schon viele Jahre alt, und die Entwicklung der PCs ist weiter voran geschritten. So ist ein neuer Standard und Anschluss bei den Festplatten erschienen, nämlich SATA statt IDE. Da es bei Erscheinen von Windows XP diesen Anschluss noch nicht gab, erkennt XP diese Festplatten leider nicht mehr standardmäßig. Daher sind ein paar zusätzliche Dinge zu beachten, wenn Ihr Windows XP auf einem Computer mit SATA-Festplatte installieren möchtet. Zusätzlich gibt es bei Windows XP (ohne integriertem Service Pack 1/2/3) noch eine Beschränkung der Festplattengröße, nämlich 137 GB. Wie Ihr damit umgehen könnt, ist weiter unten ebenfalls beschrieben.

Beachtet außerdem, dass es für Windows XP seit April 2014 keine Sicherheitsupdates mehr gibt. Daher sollte aus Sicherheitsgründen Windows XP nur ohne Internetzugang genutzt werden. Ohne Internet spricht dann gar nichts dagegen, das gute alte Windows XP zu nutzen, gerade bei älteren PCs mit 512 bis 2048 MB RAM, macht dieses auch Sinn.




 




 

Festplatte mit S-ATA Anschluss unter XP nutzen: 

Wenn Ihr Windows XP installieren möchtet, ist es sehr wichtig zu wissen, ob die eingebaute Festplatte den neuen SATA oder den alten IDE Anschluss hat: 
 

Windows XP benötigt nämlich bei der Installation einen SATA Treiber auf Diskette, wenn die Festplatte diesen SATA Anschluss hat. Sehr oft scheitert die Windows XP Installation, nur weil der SATA Treiber gefehlt hat!



Um wirklich zuverlässig herauszufinden ob dieser Treiber gebraucht wird, bleibt nichts anderes übrig als nachzuschauen. Dazu muss der PC geöffnet werden. Schaltet ihn also aus, stöpselt das Stromkabel des PC aus (!) und entfernt hinten die Schrauben. Öffnet nun das Gehäuse des PC und schaut unterhalb des CD-Roms, dort befinden sich die Festplatten. Jede Festplatte hat 2 Kabel: Eins für den Strom, und eins für die Datenübertragung. Das Stromkabel (welches vom Netzteil geht) ist bei IDE und S-ATA jeweils ca. 1 CM breit. 
 

Das Datenkabel (welches auf das Mainboard geht) von S-ATA ist ebenfalls ca. 1 CM breit, aber das Datenkabel bei IDE ist hingegen ca. 5 CM breit.


Daran könnt Ihr sehen welcher Anschluss es ist: Wenn eins der beiden Kabel ca. 5 CM breit ist, ist es definitiv eine IDE Festplatte, und Ihr braucht dann KEINEN SATA Treiber. Wenn hingegen beide Kabel nur ca. 1 CM breit sind, handelt es sich um eine S-ATA Festplatte. Nun könnt Ihr das Gehäuse des PCs wieder schließen, die Schrauben anbringen und das Stromkabel einstecken.

 

RAID: Auch bei IDE Festplatten gibt es so genannte RAID Controller – z.B. um 2 Festplatten zu einer besonders schnellen zusammenzufassen. So was ist allerdings eher selten, und wird in der Regel nur auf Sonderwunsch des Kunden in den PC eingebaut. Aber falls Ihr so einen RAID Controller doch habt, dann benötigt Ihr auch bei IDE Festplatten einen Diskettentreiber, so wie bei SATA.

 




 

a) Treiberdiskette für SATA Festplatten erstellen:

Lange Zeit gab es auf der Treiber-CD des Mainboards ein Programm, mit welchem man eine solche Treiber-Diskette erstellen konnte. Wenn Ihr dieses nicht findet, besucht die Homepage Eures Mainboard-Herstellers und sucht dort nach vorhandenen Treibern und Programmen für Eurer Mainboard. Wenn Ihr auch dort nicht fündig werdet, könnt Ihr noch den Hersteller-Support Eures Mainboards kontaktieren.

 Wenn Ihr nun erfolgreich die Treiber Diskette erstellt habt, dann bootet von der Windows XP Installations-CD, und drückt am Anfang wenn der erste blaue Hintergrund erscheint, die
 F6-Taste. Ihr erkennt den richtigen Moment an der Meldung unten: „Drücken Sie für SCII/RAID Treiber von Drittanbietern F6“. Dann kommt ein extra Fenster in welchem Ihr nochmal die Taste Z drücken müsst, um den SATA Treiber von der Diskette zu integrieren. Ladet alle Einträge von der Diskette die angeboten werden. Denkt daran die Diskette wieder herauszunehmen wenn alle Treiber zu Ende geladen sind, damit der PC beim nächsten Start nicht versucht, von der Diskette zu booten.

 






b) SATA-Festplatte im Bios als IDE markieren:

Normalerweise arbeiten SATA Festplatten im Bios im Modus: AHCI
 Windows XP erkennt ohne separaten Treiber aber nur Festplatten im Modus: IDE

 Bei vielen Mainboards gibt es im Bios Einstellungsmöglichkeiten, um auch ohne S-ATA Treiber Windows XP installieren zu können. Dazu wird die SATA Festplatte in einen IDE-Kompatibilitätsmodus geschaltet. Schaut also im Bios nach, ob Ihr Funktionen findet wie: „
IDE Mode“ oder „S-ATA Native Mode: Deactivate“ oder „SATA „AHCI- Mode [Disabled]“ oder „SATA Legacy = IDE“.

Mit einer solchen Einstellung klappt die Installation von Windows XP in der Regel dann auch ohne einen SATA Treiber. Da diese Vorgehensweise am einfachsten ist, wäre dies auch meine Empfehlung.

 Einen Geschwindigkeitsverlust braucht man im IDE-Kompatibilitätsmodus nicht befüchten, da der IDE-Modus damals schon 150 MB pro Sekunde unterstützt hat. Nur SSD-Festplatten mit mindestens Windows 7 würden durch den IDE Modus spürbar ausgebremst.






c) Kein Diskettenlaufwerk vorhanden? 

Wer Windows XP verwendet, eine SATA Festplatte hat, aber kein Diskettenlaufwerk - für den gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Mit dem Programm nLite kann man nämlich eine neue Windows XP Installations-CD brennen, die diesen SATA Treiber schon direkt mit enthält. Wie das geht, dazu schaut hier nach. Mit einer solchen selbst gebrannten nLite Installations-CD braucht Ihr Euch keine Sorgen mehr um den S-ATA Treiber machen.







 

Festplatte größer wie 137 GB, und eine
 Windows XP Installations CD ohne mindestens Service Pack 1:


Dieser Punkt ist ein wenig kompliziert nachzuvollziehen, aber auch sehr wichtig. Als Windows XP erschienen ist, lag damals noch die maximale verwendbare Festplattengröße bei 137 GB. Erst mit erscheinen des Service Pack 1 wurde diese Begrenzung aufgehoben. Seit dem werden auch Festplatten bis zu 2000 GB (2TB) erkannt. Wenn Ihr nun eine Installations- CD von Windows XP habt, in welcher das Service Pack 1 (oder höher) noch nicht integriert ist, kann Windows während der Installation nur mit Festplatten bis 137 GB umgehen. Bei einer Windows Neuinstallation würden z.B. von Eurer 1000 GB Festplatte also nur 137 GB erkannt werden. Das ist dann kein Problem, erstellt einfach Eure C: Partition in der gewünschten Größe (bis maximal 137 GB) und nachdem Windows installiert wurde, installiert Ihr das Service Pack, und nach einem Neustart könnt Ihr auch die restliche Festplatte partitionieren. (Start - Systemsteuerung - Leistung und Wartung - Verwaltung - Computerverwaltung - Datenträgerverwaltung)

Ein größeres Problem hingegen kann man bekommen, wenn die große Festplatte schon fertig partitioniert ist, also über die 137 GB hinaus. Wenn man dann Windows XP neu installieren möchte - mit einer CD die nicht mindestens das Service Pack 1 enthält - nimmt zunächst XP scheinbar die große Partition an. Die Installation fängt an, jedoch nach einem PC Neustart erhält man einen Bluescreen. In diesem Falle müsstet Ihr alle Partitionen löschen und erst mal eine kleine Partition (Maximal 137 GB) erstellen. Hierbei gingen aber die Daten von den anderen Partitionen verloren, diese müsstet Ihr zuvor also sichern.

 Man kann sich aber auch in so einem Falle helfen, nämlich mithilfe dem oben schon erwähnten Programm nLite. Damit kann man eine neue Windows XP Installations- CD brennen, welche neben dem SATA Treiber, auch das Service Pack 1 schon direkt mit enthält. Wenn Ihr Euch diese Mühe macht, könnt Ihr auch gleich das Service Pack 3 integrieren. Wie das geht,
 dazu schaut hier nach. Mit einer solchen selbst gebrannten nLite Installations-CD braucht Ihr Euch keine Sorgen mehr um die Festplattengröße machen.

 Übersicht und Downloads: 
Windows Service Packs 


 

 






Letzte Änderung: 27.12.2020 17:23:18



 








Monatssong für März:

Brent Jones - Nothing else matters



Quelle: Youtube





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