Anlässlich der "harten" Hartz-IV-Sanktionen und dem Kampf von Inge Hannemann für eine humanere Arbeitslosen-Politik, möchte ich mein Statement darüber einmal abgeben.
Ich finde es total super, dass Frau Hannemann etwas ausspricht, über das in unserer Zeit kaum jemand mehr aufmerksam macht: Unsere Menschenwürde!
Es wird deshalb Zeit, dass man sich wieder an dieses "Verfassungsgesetz" erinnert und es auch anwendet. Menschen außergerichtlich und willkürlich zu bestrafen, bevor man sich nicht ernsthaft in ihre (Not)-Lage versetzt hat, ist meines Erachtens einem Verbrechen sehr ähnlich. Man kann Menschen zu nichts zwingen. Allenfalls kann man sie nur tyrannisieren. Entweder man hilft ihnen, um sie zu motivieren oder man tyrannisiert sie, um sie damit einfach nur zu quälen, denn ändern wird man durch rigoros angewandte Mittel gar nichts -außer vielleicht, dass man sich den Unmut oder gar den Zorn der Menschen auf sich zieht. Bei allem Verständnis für so manche Maßnahmen gegen die (kostspielige) Arbeitslosigkeit, darf jedoch zu keiner Zeit "die Würde des Menschen" außer Acht gelassen werden!
Hartz IV-Sanktionen helfen den Betroffenen in keinster Weise, im Gegenteil. Diese "killen" sämtliche Motivationen, sich selbst aus der Arbeitslosigkeit verhelfen zu wollen und beschneiden zudem auch jegliche Perspektiven, dass man jemals wieder aus der Misere heraus finden kann. Wer dies nicht einsehen will, offenbart nur seine angelegten Scheuklappen -und so manche auch ihre "sadistische Veranlagung", oder ihre "erworbene" Kaltherzigkeit. Man sollte sich also dann nicht wundern, wenn so genannte "Faule" Arbeitslose ihren "Allerwertesten" nicht hoch kriegen, um an ihrer Lebenssituation etwas zu ändern. Sie erfahren ja keine humane Unterstützung und somit entzieht man ihnen ihre Energie, die für die Arbeitssuche so wichtig ist. Also mit Faulheit hat ihre defensive Haltung nichts zu tun. Und überhaupt:
In der Psychologie gibt es den Begriff "Faulheit" nicht, denn jegliche Passivität eines Menschen rührt von einem nicht zu bewältigenden Lebensumstand her, der einem sämtliche Energien raubt und somit einen regelrecht "lähmt".
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Druck auf jemanden aus zu üben sollte daher als Lösung immer nur in Ausnahmefällen, situationsbedingt und auch nur eine vorübergehende, kurzfristige Maßnahme sein, aber keinesfalls ein Dauerzustand. Wer ist dazu im Stande die Verantwortung für die Folgen zu tragen, die einen Menschen überbelasten- und ihn damit in eine mögliche Sinnkrise stürzen können (auf das "Burnout-Syndrom" muss ich jetzt hier nicht eingehen, oder)? Menschen reagieren auf Stress bekanntlich auf unterschiedlichste Weisen. Resignationen bis hin zu Gewaltausbrüchen, Alkoholmissbräuchen, Amokähnlichen Läufen und sogar auch Suizide werden von den Betroffenen nicht selten als Lösung angesehen, um den angestauten Frust (wegen des an ihnen ausgeübten Drucks) zu entladen oder ihm auszuweichen!
Ich kann Frau Hannemann nur wünschen, dass ihre "Anklage" gegen dieses waltende Unrecht bei den Verantwortlichen Gehör findet, und ihr des weiteren auch viele Mitstreiter wünschen, die an ihrer Seite für einen menschlicheren Umgang mit Arbeitslosen und Hartz-IV-Betroffenen plädieren.
Ist Menschenwürde und Politik unvereinbar? Dann ist die Politik die gemacht wird, einfach nicht richtig!
Weise ist der, der die Dinge sieht, wie sie sind.
(Anselm Grün)
Wer kann leichten Herzens essen, solange auch nur ein Mensch hungert,
weil er keine Arbeit hat?
(Mahatma Gandhi)
Arbeiten ist nicht immer gefragt.
Es gibt so etwas wie geheiligten Müßiggang,
dessen Pflege heutzutage erschreckend vernachlässigt wird.
(George Macdonald)
Der Mensch muß sich aber hüten, durch zu viel Arbeit seinen Leib zu töten.
(Hildegard von Bingen)
Diejenigen, die sagen,
wir müssen den Gürtel enger schnallen,
tragen selbst meist Hosenträger.
(Unbekannt)
Nur Mitgefühl macht wirklich wissend -
wahre Bildung bedeutet:
Wissen, wie dem anderen zumute ist.
(Carl Hilty)
Die Zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten,
aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen.
Das ist die Umkehrung von dem, was wir zu denken gewohnt sind.
(Dietrich Bonhoeffer)
Lieber Gesetze, als Menschen verachten.
(Ein Freund)
Da es nach Gottes Willen menschliches Leben auf Erden nur als leibliches Leben gibt,
hat der Leib um des ganzen Menschen willen das Recht auf Erhaltung.
(Dietrich Bonhoeffer)
Diejenigen, die können sollen,
müssen wollen dürfen.
(Unbekannter Graffiti-Sprayer)
Mancher geht in Pflichten auf und dann in diesen Munter unter.
(Klaus Klages)
Die größte Hilfe ist uns das Gebet.
Beten wir, so gibt Gott uns jene Kraft,
die wir aus uns selbst nicht haben.
(Alfons Maria von Liguori)
Versuche nicht, ein erfolgreicher,
sondern ein wertvoller Mensch zu werden.
(Albert Einstein)
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Letzte Änderung: 19.11.2020 15:15:17